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Technikblog

Nikons neues Z-System

Spiegellose Systemkameras mit Vollformatsensor

Lange hat es gedauert, doch umso konsequenter fällt Nikons Schritt in die Welt der spiegellosen Kameras mit Vollformat aus: Der Hersteller präsentiert das Z-System, das sich um das neue Z-Bajonettsystem entwickeln soll. FOTO HITS war in Tokio bei der Präsentation dabei.

Während die ersten spiegellosen Systemkameras der Nikon-1-Serie, die auf einem Ein-Zoll-Sensor basierten, inzwischen eingestellt wurde, greift der Hersteller nun mit spiegellosen Vollformatsystemen auf Basis eines Kleinbildsensors den professionellen Markt an. In Tokio zeigte man mit der Z 6 und der Z 7 zwei Kameras, präsentierte die Vorteile des neuen Objektivbajonetts mit sehr großem Durchmessers und des neu entwickelten Suchersystems.

KAMERAAUFBAU

Die Z 6 ist mit einem Sensor (CMOS-BSI) mit 24,5 Megapixel sowie integriertem Autofokus mit Phasenerkennung (PDAF) mit 273 AF-Feldern ausgerüstet. Sie erreicht bis zu zwölf Aufnahmen pro Sekunde im Serienbildmodus.

Die Z 7 bringt es auf 45,7 Megapixel und arbeitet mit einem Fokussystem, das 493 AF-Felder umfasst. Ihre Höchstgeschwindigkeit liegt bei – angesichts der hohen Auflösung - immer noch sehr stolzen neun Aufnahmen pro Sekunde. Beide Kameras zeichnen neben Fotos auch 4K-Videos mit bis zu 3.840 mal 2.160 Pixel und auf Wunsch auch im N-LOG-Farbraum auf. Bei Ausgabe über HDMI sind Filmaufzeichnungen sogar mit Zehn-Bit-Datentiefe möglich.

Erstmals für Systemkameras von Nikon sind die neuen Zs mit internen Stabilisatoren (IBIS) ausgerüstet, die über fünf Achsen wirksam sind und bis zu fünf Belichtungsstufen Gewinn für längere Verschlusszeiten erlauben sollen. Bei Videoaufnahmen lässt sich eine elektronische Stabilisierung hinzuschalten.

ERSTE ERFAHRUNGEN

Beim ersten FOTO HITS-Hands-on in Tokio lieferten gezeigten Vorserienmodellen ein erstklassiges Sucherbild. Nicht nur die hohe Auflösung von 3,69 Millionen RGB-Bildpunkten ist dabei ausschlaggebend, sondern auch das optische System, das im Okular der Kamera verbaut wird und ähnlich wie ein aufwändiges Objektiv mit verschiedenen Linsensystemen arbeitet. Somit soll das Sucherbild auch bei längerer Betrachtung das Auge nicht ermüden und den Fotografen nicht von der Bildgestaltung ablenken. Das scheint nach den ersten Eindrücken zu gelingen.

Alternativ zum Sucher bieten beide Kameras klappbare LCDs auf ihren Rückseiten. Diese besitzen eine Bilddiagonale von acht Zentimetern (3,2 Zoll) und fallen damit sehr groß aus. Dem steht auch die Auflösung in nichts nach, denn sie erreicht 2,1 Millionen RGB-Bildpunkte. Der Schwenkmonitor lässt sich aus vielen Positionen komfortabel betrachten, in Tokio konnten im Gewühl der Pressevorführungen auch Bilder „über Kopf“ damit problemlos gemacht werden.

ERGONOMIE

Auch äußerlich machen die beiden neue Z-Kameras einen guten Eindruck. Sie wirken massiv, sind aber auf Basis eines Magnesium-Gehäuses sehr leicht und wegen des fehlenden Spiegelkastens kompakter als die Nikon-SLRs. Die Anordnung der Bedienelemente ist gegenüber diesen bei den Z-Modellen auch leicht verändert worden, doch insgesamt ergibt sich ein ergonomisches und damit komfortables Arbeiten.

ERSTE VERSUCHE

Bei den ersten Praxisversuchen machte die Z-Serie einen ausgezeichneten Eindruck. Der Autofokus arbeitete bei hellem Tageslicht oder normal beleuchteten Innenräumen extrem schnell. Entsprechende Sonderfunktionen wie etwa eine Gesichtserkennung und Verfolgung eines Motivbereichs sind dann auch kein Problem. In sehr dunklen Situationen, die schon unter „Kerzenlicht“-Niveau lagen, schien das Fokussystem etwas schneller irritiert oder unentschlossen zu reagieren. Um das final beurteilen zu können, muss man aber die Labortests abwarten.

Beide Kameras ermöglichen hochauflösende Filmaufnahmen mit 4K-Auflösung von maximal 3.840 mal 2.160 Pixel bei maximal 30 Bildern pro Sekunde. Sie nutzen XQD-Karten als Speichermedium und besitzen einen Speicherkarten-Slot.

FAZIT

Das neue Z-System von Nikon hinterlässt aus dem Stand heraus sowohl hinsichtlich der Kameras als auch seiner Objektive einen exzellenten Eindruck, der nur von kleinen Schwächen getrübt wird. In Ausgabe 11/2018 von FOTO HITS erscheint eine ausführliche Version des Vorabtests, in Heft 12/2018 werden dann die Ergebnisse des FOTO HITS-Labortests nachgereicht.